Bouldern: Alles was du zu dieser Sportart wissen musst

Bouldern

Bouldern, was ist das eigentlich? Du hast dir diese Frage vielleicht schon öfters gestellt, oder? Bouldern ist eine Klettersportart, welche sich vom normalen Klettern mit Seil unterscheidet. Alles was du zum Thema Bouldern wissen musst, verrate ich dir in diesem Beitrag.

Bouldern erklärt: Was ist Bouldern?

Unter Bouldern versteht man ‘Felsblock’. Bouldern ist eine Klettersportart, bei der du ohne Absicherung an niedrigen Felsen kletterst. Du kannst diese Sportart entweder Outdoor an Felswänden betreiben oder Indoor in einer Boulderhalle. Die Sportart wurde in den 1970er Jahren erfunden und wird von Jahr zu Jahr beliebter.

Ein klassischer ‘Boulder’ ist ein Bewegungsablauf, der aus vier bis acht Kletterzügen besteht. Ziel dieses Boulders ist es, dir mit geringem Kraftaufwand und cleveren, einfachen Bewegungen deinen Weg nach oben zu erarbeiten. Bouldern ist eine Teamsportart und du und deine Boulder-Kollegen planen sinnvolle Bewegungsabläufe, um möglichst einfach nach oben zu kommen. Routenprobleme, bei denen du nicht weiterkommst, werden zusammen in der Gruppe gelöst.

Du wirst an deine körperliche Leistungsgrenze gebracht und erlernst Fähigkeiten, wie Körperbeherrschung und cleveren Krafteinsatz. Du wirst merken, dass du von Mal zu Mal kräftiger wirst und dir bestimmte Bewegungsabläufe leichter fallen. Boulderst du zum ersten Mal, ist es möglich, dass deine Hände danach aufgerieben sind und brennen. Das ist jedoch normal und dieses Gefühl verschwindet nach circa zwei Tagen. Deine Hände bilden eine dünne Hornhautschicht und gewöhnen sich an die Felsen. Bouldern ist nicht nur eine extreme Klettersportart für erfahrene Boulderer, sondern auch eine gute Abwechslung für alle die, die sich einfach nur auspowern möchten. Mittlerweile gibt es in jeder größeren Stadt eine Boulderhalle. Schaue doch mal, ob in deiner Stadt bereits eine Boulderhalle vorhanden ist!

Bouldern vs. Klettern: Was sind die Unterschiede?

Bouldern und Klettern sind ähnlich, haben jedoch grundlegende Unterschiede. Das Bouldern fokussiert sich auf andere Bereiche als das Klettern. Ich werde dir die Unterschiede erläutern:

– Beim Bouldern kletterst du an Felswänden, die maximal vier Meter hoch sind. Kletterst du mit Seil, sind die Felswände bis zu 25 Meter hoch.

– Das Bouldern ist eine Teamsportart, bei dem ein Gemeinschaftsgefühl aufkommt. Bewegungsabläufe werden zusammen geplant und gelöst und du kommst mit anderen Gleichgesinnten ins Gespräch. Beim Klettern mit Seil gibt es eine Zweierkonstellation, bei der du während des Kletterns nur schwer ins Gespräch kommst.

– Zum Bouldern benötigst du weniger Ausrüstung, als zum Klettern mit Seil. Du brauchst Boulderschuhe, bequeme und leichte Sportkleidung und Chalk (Magnesiumpulver) für besseren Halt. Für das Klettern benötigst du zusätzliche Ausrüstung, wie beispielsweise Karabinerhaken, Gurte, Helm, etc.

– Beim Bouldern fokussierst du dich auf den maximalen, cleveren Kraftaufwand. Beim Klettern mit Seil wird der Fokus auf Ausdauer gelegt, da deine Kletterrouten deutlich länger sind.

Für wen ist das Bouldern geeignet?

Bouldern scheint für Außenstehende eine extreme Sportart zu sein. Du fragst dich sicherlich, für wen das Bouldern genau geeignet ist, richtig? Das Bouldern ist für jedermann, unabhängig von Alter und Statur, geeignet. Und warum? Beim Bouldern in einer Boulderhalle gibt es verschiedene Schwierigkeitsgrade, die durch verschiedene Farben unterschieden werden. Du folgst der Route, bei der alle Felsen dieselbe Farbe haben. Anfängerfelsen sind einfache Boulder mit tiefen Griffen und breiten Felsen zum Stehen. Je schwieriger deine Route, desto glatter sind deine Boulder und du brauchst mehr Grip und Kraft in deinen Händen.

Als Anfänger sind die ersten Male kraftraubend und anstrengend. Je öfter du boulderst, desto mehr Kraft bekommst du. Bouldern ist ein optimales Ganzkörpertraining und hilft bei Depressionen. Da Bouldern ein Teamsport ist, findest du schnell Gleichgesinnte, mit denen du ins Gespräch kommen kannst.

Tipp: In diesem Video erfährst du mehr über den Lifestyle der Boulder Community.

Diese Ausrüstung benötigst du zum Bouldern

Für das Bouldern brauchst du nur wenig Ausrüstung. Zum einen solltest du bequeme Sportsachen anziehen. Dies können lockere oder enganliegende Kleidungsstücke sein. Es gibt Boulderhosen, die speziell für diese Sportart entwickelt wurden. Meist sind Boulderhosen locker sitzend, flexibel, atmungsaktiv und schnell trocknend. Zum anderen benötigst du für das Bouldern Boulderschuhe. Boulderschuhe kannst du in Boulderhallen für wenig Geld ausleihen. Entscheidest du dich dafür, regelmäßig Bouldern zu gehen, empfehle ich dir, eigene Boulderschuhe zu kaufen.

Ansonsten benötigst du einen Beutel voller Chalk und eine Bürste. Chalk sorgt dafür, dass du nicht von den Felsen abrutschst und einen guten Griff hast. Die Bürste benutzt du, um die Boulder von Schweiß und Chalk zu säubern. Geheimtipp: Bringe ein Geschirrhandtuch mit, um die Unterseite deiner Boulderschuhe zwischen den verschiedenen Routen zu säubern. Der Grip bleibt dir somit erhalten.

Bouldern: Was sind die Risiken?

Bouldern, komplett ohne Seil und Absicherung – das ist sicherlich gefährlich, oder? Jein! Bouldern hat ein geringes Verletzungsrisiko und es gibt eine Reihe an Vorsichtsmaßnahmen, die du treffen kannst, um dieses Risiko zu minimieren. Welche das sind, verrate ich dir hier:

– Zum einen werden Bouldermatten, sogenannte Crashpads unter den Felsen gelegt. Boulderst du im Freien, solltest du eigene Crashpads mitnehmen und unter dem Felsen aufbauen. In Boulderhallen sind Crashpads bereits unter den Kletterwänden platziert.

– Du solltest nie alleine bouldern, da es wichtig ist, immer einen oder mehrere sogenannte Spotter zu haben. Die Spotter beobachten dich beim Bouldern und fangen dich auf, bzw. verringern den Aufprall mit deren Händen im Falle eines Sturzes.

– Boulderst du Outdoor am Felsen sind Schürfwunden möglich. Durch den enormen Kraftaufwand deiner Hände und Finger können diese etwas schmerzen, die Bänder können reißen und deine Haut kann leicht einreißen. Mit guter Handcreme und Tape an den Händen kannst du diesen Risiken entgegenwirken.

– Du solltest dich mit deinen Beinen abstoßen und dich nicht mit deinen Armen hochziehen. Laut der sogenannten Dreipunkte-Regel solltest du deinen Körper nahe zur Wand mit mindestens drei Gliedmaßen halten. Du hast somit ein besseres Gleichgewicht und vermeidest schwerwiegende Verletzungen.

Wie du in diesem Beitrag siehst, ist das Bouldern eine spannende und spaßige Sportart. Betreibst du das Bouldern regelmäßig, profitiert nicht nur dein Körper, sondern auch deine Seele davon. Ich bin mir sicher, dass du schnell gleichgesinnte Boulder-Kollegen kennenlernen wirst. Ich hoffe, ich konnte dich mit diesem Beitrag vom Bouldern überzeugen und dich dazu antreiben, es einmal auszuprobieren.

Wie verlief dein erstes Mal beim Bouldern? Hattest du Spaß und anschließend Muskelkater? Lasse mir gerne einen Kommentar da und teile deine Erfahrungen mit mir. Viel Spaß beim Bouldern!

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